von Ulrich Kalthoff, Cuxhaven
Viele Unternehmer haben ein Problem damit, frühzeitig Verantwortung zu teilen und Hilfe und Beratung anzunehmen. Der Unternehmer eines bislang erfolgreichen KMU hat das Unternehmen alleine aufgebaut, konnte bisher alle Schwierigkeiten alleine meistern – nichts hat ihn gelehrt, dass es Situationen gibt, die er nicht alleine bewältigen kann. Schon gar nicht irgendwelche Unternehmensberater von außen, die sein Unternehmen nicht kennen und nur Zeit und Geld kosten. Nach seinem Dafürhalten weiß er allein, was für das Unternehmen das Beste ist. Diese Einstellung ist keine Ignoranz oder Dummheit, sie ist schlicht das Ergebnis seiner Sozialisation durch sich selbst und seine Umwelt.
Ursachen der Krise sind oft mangelnder Realitätsbezug, schlechte Unternehmensführung und fehlendes Basiswissen der Betriebswirtschaft. Auch der Markt verändert sich und es wird vom Unternehmer darauf nicht, unzureichend oder zu spät reagiert.
Unternehmer sind nicht bewusst beratungsresistent und durchaus stark genug, Schwächen zuzugeben. Sie sind nur ungeduldig und starr in ihren bisher bewährten Verhaltensweisen, müssen jemandem etwas erklären, was sie schon längst verinnerlicht zu haben glauben und sind genervt, wenn dieser beginnt, zu hinterfragen oder sogar eigene Ideen einzubringen. Denn jetzt müssen sie anfangen, eingefahrene Denkmuster zu verlassen, alles in Frage zu stellen und neu zu überdenken – wie damals, als sie das Unternehmen aufgebaut haben. Sie haben einfach nicht gemerkt, dass sie unbeweglich geworden sind. Das ist weder böse Absicht noch der Versuch, Schwäche zu überdecken.
Der Unternehmer in der Krise verhält sich wie der Steinzeitmensch vor dem Bären: Zuerst kämpft er (Aggression), denn weggelaufen ist er noch nie! Er schlägt blindlings um sich, kennt nicht mehr Freund noch Feind, fühlt sich von Mitarbeitern, Familie und Freunden alleingelassen, von Banken, Behörden und Gläubigern angegriffen, von Unternehmensberatern und Rechtsanwälten ausgenommen – um dann, wenn er verloren hat, aufzugeben (Resignation, Depression) und allen Vorgenannten mit tiefem Unverständnis zu begegnen. Hätte man ihn nur machen lassen, dann wäre alles alles gut gegangen…
Dem Unternehmer muss klarwerden, dass er das Schlimmste vielleicht noch abwenden kann. Je früher eine Unternehmenskrise angegangen wird, umso besser kann man sie vermeiden. Im günstigsten Fall könnte man eine Krise vermeiden, bevor sie überhaupt entsteht. Beispiel: In einem kerngesunden Unternehmen wird festgestellt, dass der Umsatz einer bestimmten Produktlinie aufgrund einer Gesetzesänderung in 2 Jahren wegbricht. Die Reaktionsmöglichkeiten sind umso zahlreicher, je früher das Problem angegangen wird. Der Unternehmer ist in dieser Situation, weil er persönlich Verantwortung für sein geschäftliches Handeln übernommen hat, die Risiken hieraus tragen und nicht etwa, weil er privat mit Geld nicht umgehen kann.
Für kleine und mittlere Familienunternehmen, die ein hohes Verantwortungsbewusstsein für ihre Mitarbeiter haben, ist der Druck, als Firma „überleben“ zu müssen, besonders hoch. In einem großen Konzern ist es sicherlich nicht leicht, mal eben zweitausend Mitarbeiter zu entlassen, um dreitausend zu retten. Allerdings fällt es dem Inhaber eines Handwerkbetriebes mit fünf Beschäftigten, deren Familien er kennt besonders schwer, zwei rauswerfen, um drei zu retten. Statt dieses zu tun, wird dann eben durchgehalten, bis es für alle zu spät ist. Bevor man in Deutschland ein Scheitern zugibt, hält man die Fassade aufrecht, fährt weiter den dicken Firmenwagen, behält die zu große Unternehmens- und Privatimmobilie – alles nur, um nicht zugeben zu müssen, dass es schon 5 nach 12 ist.
Ein guter Unternehmensberater deckt alle Facetten der Krise innerhalb des Netzwerkes ab, um Zeit und Kosten zu sparen. Wer nur zum Steuerberater geht oder nur zum Rechtsanwalt, bekommt nur partiell Hilfe – und die ist dann auch oft sehr teuer. Der Unternehmer in der Krise benötigt ein Restrukturierungsunternehmen, bei dem er jemanden auf Augenhöhe findet, also seinerseits einen Unternehmer, der diese Situation kennt und sie vielleicht sogar selbst durchlitten hat. Und dieser Berater muss Zugriff haben auf Steuerberater, Juristen, Buchhalter, Verhandlungsexperten, Interimsmanager, Schuldnerberater – Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen, denn in einer Krise sind alle Bereiche betroffen. Unsere Netzwerkpartner greifen wie ein Zahnrad ineinander, teilen unsere Vision und unsere Werte, um ganzheitlich eine entsprechende Lösung zu erarbeiten. Und das muss auch noch bezahlbar sein!
Zunächst erfolgt ein kursorischer Rundblick über die drängendsten Probleme und dem Versuch einer Lösung. Denn für eine gründliche und umfassende Bestandsaufnahme ist zumeist keine Zeit. Danach geht es an eine systematische Erfassung der Lage und der zu treffenden Maßnahmen – wie bei einer Operation am offenen Herzen: Es ist nicht die Zeit, erst alles gründlich zu untersuchen, zu planen und dann umzusetzen. Die Erfassung, Beurteilung und Problemlösung muss in den allermeisten Fällen simultan erfolgen. Man kann einen Patienten nur für kurze Zeit hinlegen, danach muss man ihn wieder auf die Beine stellen und den Kreislauf die ganze Zeit in Gang halten. Viele Berater sind zu forsch und bedenken nicht, dass derjenige, dem sie gegenübersitzen, angeschlagen und Vernunftgründen oft nicht sofort zugänglich ist. Wir sind da nicht in einem universitären und rein fachlichen Disput, sondern in einer Ausnahmesituation, in der es viel Erfahrung fachlicher und menschlicher Art und ein Eingehen auf den Unternehmer bedarf, ihn zur Einsicht zu bewegen.
Lassen Sie es nicht so weit kommen: Profitieren Sie von unserer Kompetenz, unserer Erfahrung und unserem Engagement. Hat Ihre Geschäftsidee noch mehr Potenzial? Dann ändern Sie ein paar Stellgrößen und reden Sie ohne Zeitverlust mit unseren erfahrenen Experten vom Forum Mercatorium, welche Gestaltungsmöglichkeiten speziell Ihnen offenstehen.